Türkischer Geheimdienst warnte Frankreich im Juli

Türkischer Geheimdienst warnte Frankreich im Juli

ANKARA – Berichte mehrerer Medien legen nahe, dass es den türkischen Sicherheitskräften im Laufe der Vorwoche gelungen ist, eine parallel zu den Anschlägen...

ANKARA – Berichte mehrerer Medien legen nahe, dass es den türkischen Sicherheitskräften im Laufe der Vorwoche gelungen ist, eine parallel zu den Anschlägen von Paris geplante Serie von Attacken seitens der Terrormiliz IZ in Istanbul zu vereiteln. Außerdem sollen türkische Behörden ihre französischen Kollegen bereits im Dezember 2014 und im Juli 2015 vor möglichen Gefahren gewarnt haben, die von dem Terrorverdächtigen Ismaël Omar Mostefaï ausgehen könnten. Mostefaï ist einer der bislang identifizierten Selbstmordattentäter, die am Freitag in Paris an den Anschlägen beteiligt waren. Die türkischen Behörden hatten Hinweise gefunden, dass Mostefaï sich im Winter 2013/14 in Syrien aufgehalten und anschließend die Türkei als Durchgangsland genutzt haben könnte, um zurück nach Europa zu kommen. Allerdings habe es aus Frankreich bis zu den Anschlägen am Freitagabend keinerlei Reaktion gegeben. Auch die dpa berichtet über entsprechende Informationen aus Regierungskreisen. Am Sonntag gaben türkische Behörden wiederum bekannt, dass im Laufe der Vorwoche fünf mutmaßliche Mitglieder des IS von türkischen Sicherheitskräften festgenommen worden waren. Darunter soll sich ein aus Großbritannien stammender Vertrauter des berüchtigten IS-Schlächters „Dschihadi John“ befunden haben, der, wie jüngst aus US-Sicherheitskreisen berichtet wurde, im Laufe des Jahres bei einem Drohnenangriff getötet worden sein soll. Der britische Extremist Aine Lesley Davis soll zusammen mit weiteren jüngst Verhafteten einen ähnlichen Anschlag auf Ziele in Istanbul vorbereitet haben, wie er sich am Freitag in Paris ereignet hatte. Es gäbe Hinweise darauf, dass auch diese Attacke am Freitag hätte stattfinden sollen, hieß es bei der Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Quellen aus dem Sicherheitsapparat. Behördenvertreter gaben gegenüber Reuters an, es deute einiges darauf hin, dass „ein paralleler Angriff zu den Anschlägen in Paris, der am gleichen Tag stattfinden sollte, geplant gewesen sein könnte“. Nun suchen türkische Sicherheitskräfte nach Verbindungen zwischen den Attentätern aus Paris und den festgenommenen IS-Mitgliedern in Istanbul. Am Wochenende hatte es einen bewaffneten Zusammenstoß zwischen türkischen Soldaten und IS-Kämpfern in Gaziantep gegeben, bei dem vier Terroristen getötet wurden. In der gleichen Stadt starb ein weiterer Extremist und fünf Polizeibeamte wurden verletzt, als die Sicherheitskräfte eine Wohnung stürmten, die als Unterschlupf für den IS benutzt worden sein soll. Der Terrorist, der im Verdacht stand, mit dem Attentat von Ankara im September 2015 in Verbindung zu stehen, hatte das Feuer eröffnet und anschließend einen Sprengstoffgürtel gezündet. Im Zuge der Razzia gelang es der Polizei, Sprengmittel und mehrere Maschinengewehre sicherzustellen. Text: NEX, Foto: AA

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